Konzept
Allgemeines Konzept:
Fähigkeitsbewusstsein heben, Kompensations-Strategien entwickeln
Lern- und Teilleistungstherapien finden in der Regel in Einzelsitzungen statt und sollen individuell auf das betroffene Kind abgestimmt sein. Trotzdem oder genau deshalb verfolgen wir bestimmte Richtlinien im Verlauf jeder Therapie, damit jedes Kind genau die Maßnahmen erhält, die es zur Förderung seiner Weiterentwicklung braucht:
1. Sammeln von Informationen Wir sammeln Informationen, die über die speziellen Schwierigkeiten und über die speziellen Stärken des Kindes Auskunft geben. Dazu gehören auch die Umweltbedingungen des Kindes.
2. Formulieren eines oder mehrerer Therapieziele Wir versuchen, herauszufinden, was genau durch eine Therapie verändert werden soll.
3. Eingrenzung der Kernprobleme Wir grenzen die Schwierigkeiten des Kindes durch Beobachtungen von Eltern und Lehrern und durch Beobachtungen aus dem bisherigen Therapieverlauf, vielleicht auch durch eine weitere Testdiagnostik auf gewisse Kernprobleme ein.
4. Arbeit an den Kernproblemen Anhand der Kernprobleme wird ein Therapieplan erstellt, nach dem gearbeitet wird, der situationsbedingt aber auch Abänderungen erfahren kann.
5. Arbeit mit den Stärken und Ressourcen Ihr Kind soll als erstes wieder an Selbstwert gewinnen. Spielerische Maßnahmen, die seine Stärken zum Tragen bringen, dienen deshalb ganz besonders am Beginn der Therapie dazu, dass das Kind wieder Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten fassen kann. Das Erlebnis „Hurra, das kann ich!“ soll helfen, dass es seine Defizite durch seine Stärken kompensieren kann. Ein gestärktes Eigenmachtgefühl führt zu mehr Zutrauen, sich auch an gefürchtete und gemiedene Aufgaben im kognitiven Bereich heranzutrauen und zu versuchen, sie zu bewältigen, sodass schließlich auch die Leistungen auf der kognitiven Seite dazu beitragen, Defizite zuüberbrücken.
6. Arbeit in kleinen Schritten Die therapeutischen Schritte werden nach den Möglichkeiten des Kindes ausgerichtet: Anforderungen werden nur so weit gestellt, wie das Kind sie mit Erfolg und ohne Überanstrengung meistern kann.Das gewährleistet, dass das Kind Zuversicht auch in seine brüchigen Fähigkeiten gewinnt und weniger versuchen wird, Anstrengungen zu vermeiden.
7. Arbeit mit Belohnung Auch wenn schon genügend Stärken erkannt wurden, so reichen sie anfänglich meist nicht aus, die noch große Abneigung oder Angst vor gewissen Anforderungen überwinden zu helfen. Einen zusätzlichen Anreiz schaffen hier kleine Belohnungen, um über die Hürden hinweg zu kommen.
8. Arbeit gegen die Angst Gerade bei Prüfungsängstlichkeit sind ein wieder gestärktes Fähigkeitsbewusstsein und beginnende Erfolgserlebnisse noch längere Zeit nicht ausreichend genug, um die erlernte Angst vor einem gewissen Bereich zu überwinden. Aktive und bewusste Entspannung senkt das Erregungsniveau, das sich im Verlauf eines Angsterlebnisses aufbaut. Eine gut eingeübte Entspannungstechnik kann so helfen, bei akuter Angst entgegen zu steuern.
9. Arbeit mit Erfolg Durch ständige positive Rückmeldung seiner Stärken und Erfolge kann das Kind schließlich immer mehr dazu hingeführt werden, Ruhe zubewahren, seine Handlungen zu planen und zu organisieren, Aufmerksamkeit und Konzentration zu einem Ziel hin zu lenken, Ergebnisse seiner Handlungen zu kontrollieren und Eigenverantwortung für seine Handlungen zu übernehmen.
10. Wurden Therapieziele erreicht? Gegen Ende der Therapiezeit versuchen wir, herauszufinden, welche Kernprobleme in welchem Ausmaß verändert werden konnten. Abermals nützen wir Erfolgserlebnisse, um das Fähigkeitsbewusstsein weiter zu stärken und dadurch die Entwicklungsschritte auch auf den häuslichen und schulischen Bereich übertragen zu können!
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